Die Abzeichenprüfung. Das sollte man wissen: Fragensammlung

Mit Hilfe dieser Fragensammlung hat es meine Gruppe durch die Reitabzeichenprüfung geschafft.
Ich hoffe, Sie wird Euch auch helfen können.

Die Prüfer möchten immer gerne wissen, warum etwas so ist oder so gemacht wird. Einiges muss man auswendig wissen. Der Rest sind Verständnisfragen. Die Zusammenhänge verstehen lernen ist wichtig. Darauf achten die Prüfer besonders!

Hier noch ein tolles Merkblatt von der FN. Eigentlich für die Prüfer, zeigt aber schön, was von einem in den verschieden Abzeichen :) Absolut Empfehlenswert!





Wie beeinflussen der Takt in allen drei Gangarten die Losgelassenheit und umgekehrt?

Taktmäßig kann nur ein losgelassenes Pferd gehen.
Bei einem nicht oder wenig losgelassenen Pferd wird man Taktfehler im Schritt, häufig in Wendungen, und im Galopp feststellen können.
Taktfehler, soweit sie nicht durch Lahmheit hervorgerufen sind, entstehen fast immer durch Ausbildungsfehler. Losgelassenheit oder, besser gesagt, die Zwanglosigkeit der Bewegung, ist die Grundvoraussetzung für taktmäßige Bewegung, ist die Grundvoraussetzung für taktmäßige Bewegung. Ein Anzeichen für Losgelassenheit ist es, wenn das Pferd bereit ist, den Hals in allen drei Gangarten aus dem Widerrist heraus nach vorwärts-abwärts zu dehnen. Das losgelassene Pferd geht mit schwingendem Rücken und mit natürlichen, taktmäßigen Bewegungen, auch in Wendungen, ohne zu eilen vorwärts. Der Reiter kommt zum Treiben und zum Sitzen. Nur ein losgelassenes Pferd wird sich wirklich taktmäßig bewegen - nur ein sicher im Takt bewegendes Pferd findet zur Losgelassenheit.


Wo verläuft das Nackenband, und was passiert, wenn man Schlaufzügel einschnallt?

Der Nackenband ist ein starkes, sehniges Band, das am Schädel des Pferdes beginnt, am Hals die Grundlage des Mähnenkamms bildet und über den Widerrist und über den Rücken bis zum Kreuzbein verläuft. Dieses Sehnenband ist über seine gesamte Länge mit der Wirbelsäule des Pferdes verbunden. Wenn Schlaufzügel benutzt werden, besteht die Gefahr, dass das Nackenband überdehnt wird, was zu Entzündungen führen kann. Nacken-Rückenband, Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule bis zum Iliosakralgelenk inklusive Rumpf wird in Mitleidenschaft gezogen. Der Bewegungsablauf verschlechtert sich und wird gebunden in der Vorder- und Hinterhand.


Welches ist eine Haltungsform, die pferdegerecht und praktikabel ist? Und warum ist das so?

Pferdegerecht, artgerecht und gleichzeitig praktikabel ist eine Haltungsform, die dem Pferd die größtmögliche Freiheit ermöglicht, aber es gleichzeitig dem Reiter erlaubt, jederzeit Zugriff auf sein Pferd zu haben. Insofern ist eine Mischform von Boxen- und Weidehaltung hier am praktikabelsten. Zudem ermöglicht diese Haltungsform eine fürs Pferd individuelle und ebenso leistungsgerechte Fütterung

(Quelle Reiterjournal 1/2016 S. 68)


Beschreiben Sie eine Lektion aus der gerittenen Prüfung mit passender Hilfegebung (RA 4)!

Beispiel Volte:
Die Volte wird auf einem Kreisbogen geritten, je nach Klasse mit unterschiedlichem Durchmesser. Das Pferd zeigt hier die größte Längsbiegung und es spurt auf einer Linie. Wichtig ist die gleichmäßige Stellung und Biegung des Pferdes
Die Hilfegebung:
    • Der Reiter bereitet sein Pferd mit halben Paraden vor.
    • Es folgt eine einseitige Gewichtshilfe nach innen.
    • Der äußere Schenkel begrenzt die Hinterhand und liegt eine Handbreit hinter dem Sattelgurt.
    • Der innere Schenkel ermöglicht die Biegung und liegt treibend am Sattelgurt.
    • Die innere Hand stellt das Pferd nach innen und gibt die Stellung vor.
    • Die äußere Hand gibt soviel nach, um die Biegung des Pferdes im Hals zuzulassen.
    • Die äußere Hand bleibt danach verwahrend um die Schulter des Pferdes zu begrenzen.
    Das Reiten von Volten wird erleichtert, wenn der Reiter beim Abwenden vom Hufschlag seinen Blick zum Scheitelpunkt und von dort aus zum Abwendepunkt richtet. Die Blickrichtung steuert die Körperhaltung und damit auch die Hilfegebung.


    Was bedeutet der Begriff Distanz? (ab RA 5)

    Distanzen sind eine Folge von Hindernissen im Parcours, die zueinander in Abhängigkeit stehen. Diese können auf gerader, diagonaler und auf gebogener Linie stehen. Die Anzahl der Galoppsprünge beträgt drei bis sechs.
    • 3 Galoppsprünge    14 m
    • 4 Galoppsprünge    17,50-18,50
    • 5 Galoppsprünge    21-22 m
    • 6 Galoppsprünge    24,50-25,50 m
    Die Distanz ist beim Springreiten das Maß für den Abstand zwischen den Hindernissen in Hindernisfolgen und Kombinationen.


    Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um an einer Leitungsprüfung beim Reitturnier teilnehmen zu können? (RA 5)

    • Erwerb des Reitabzeichens der Klasse 5
    • Beantragen des entsprechenden Reitausweises der Klasse 6 
    • Eintragung des Pferdes in die entsprechende Liste der FN
    • Impfschutz des Pferdes gewährleisten
    • Rechtzeitige Abgabe der Nennung über FN Neon
    • Rechtzeitiges Abhaken auf dem Turnier für die jeweilige Prüfung
    (Quelle: Reiterjournal 3/2016 S.64)

    (Anmerkung zu Punkt 2: Die Beantragung der Leistungsklasse 6)


    Welche Haltungsfehler gibt es?

    Sitz: Stuhlsitz und Spaltsitz


    Welche Hilfen gebe ich, wenn ich ganze Bahn reite?

    Zügelhilfen:  innere -- annehmend-nachgebend

    Gewichtshilfen: beidseitig belastend

    Schenkelhilfen: gleichmäßig links/rechts treibend


    Wie wirken Schenkelhilfen?

    Am Gurt vorwärtstreibend, hinter dem Gurte seitwärtstreibend, verstärkt hinter dem Gurt verwahrend


    Nenne bei einer einfachen Schlangenlinie den weitesten Abstand zur Bande!

    5m


    Beschreibe den Unterschied zwischen Arbeits- und Mitteltrab!

    Beim Miteltrab entwickelt sich mehr Schub aus der Hinterhand, die Tritte werden raumgreifende, der Rahmen des Pferdes erweitert sich.


    Nenne die wesentlichen Punkte des Dressursitzes/Springsitzes!

    Dressursitz:
    Ellenbogen, Unterarm, Handgelenk, Zügel Maul, Ohr, Schulter, Hüfte, Absatz

    Springsitz:
    Ellenbogen, Unterarm, Handgelenk, Zügel, Maul, Knie, Wade, Absatz

     

    Welchen Takt haben wir im Schritt/Trab/Galopp/Rückwärtsrichten

    Schritt: 4-Takt, 8 Phasen
    Trab: 2-Takt, 4 Phasen
    Galopp: 3-Takt, 6 Phasen
    Rückwärtsrichten: 2-Takt, 6 Phasen


    Nennen Sie die einzelnen Stufen der Skala der Ausbildung des Pferdes!

    1. Takt
    2. Losgelassenheit
    3. Anlehnung
    4. Schwung
    5. Geraderichten
    6. Versammlung

    Welches ist das Ziel der gesamten Ausbildung und wann ist die höchste Stufe erreicht?

    Das Ziel der gesamten Ausbildung ist die Durchlässigkeit.
    Ein Pferd ist durchlässig, wenn es die Hilfen des Reiters zwanglos und gehorsam annimmt.
    Die höchste Stufe der Durchlässigkeit ist erreicht, wenn ein Pferd sich in allen drei Grunsgangarten jederzeit versammeln lässt.



    Update Fragen 21.03.2016

    Wieso ist es wichtig, dass sich der Reiter mit der korrekten Hilfengebung auskennt? (RA5)

    Die Hilfen sind die Sprache zwischen dem MEnschen und dem Pferd. Nur wer sich bei den Hilfen auskennt und diese beherrscht, wird auch in der Lage sein, sie richtig einzusetzen. Für die richtige Hilfengebung ist die wichtigste Voraussetzung der korrekte losgelassene Grund- bzw. Dressursitz. Das Pferd kann den Reiter nur verstehen, wenn es die Hilfen erkennen kann. GEnauso ist das theoretische Wissen wichtig, um die Zusammenhänge zwischen dem Sitz des Reiters und der Ausbildungsskala zu erkennen und zu verstehen. Unabdingbar ist der getrennte EInsatz der Reiterhand und des Beins des Reiters.
    (Quelle: Reiterjournal 4/20016 S.67)



    Was wird alles bei einer Dressurreiterprüfung in die Bewertung einbezogen? (RA 4)

    Bewertet werden der Sitz (Korrektheit), die Hilfengebung, das Gefühl und die Einwirkung des Reiters sowie die Auswirkung der reiterlichen Einwirkung, ausgedrückt in einer Wertnote. DIeser Grundgedanke beinhaltet, dass nur aus einerrichtigen Sitzgrundlage heraus eine korrekte Einwirkung auf das Pferd/Pony möglich ist. Die reiterlichen Fertigkeiten werden bei der Bewertung in den Vordergrund gestellt. Der Reiter hat die Chance, seine reiterlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Qualität des Dressurpferdes ist bei der Dressurreiterprüfung nicht vorrangig.
    (Quelle: Reiterjournal 4/20016 S.67)

      

    Was bedeutet die Skala der Ausbildung und wieso ist sie so wichtig? ( RA 5  und 4)

    Die Skala der Ausbildung ist von großer Bedeutung. Sie zeichnet alle wichtigen Regeln auf, die bei der Ausbildung und beim täglichen Aufbau einer Trainingseinheit zu beachten sind. Hier geht es um grundlegende Punkte, ohne die ein Pferd unter anderem Schwierigkeiten beim Reiten bekommen kann. Das jeweilige Ziel, das mit der Skala der Ausbildung zusammenhängt, ist ein Pferd auszubilden und vorzustellen, das den Punkten Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung körperlich und psychisch gewachsen ist. Das Resultat soll ein gehorsames, angenehmes und gut ausgebildetes Pferd sein. Ein erzwingen führt dazu, dass Mängel in den einzelnen Punkten entstehen. Stimmt der Takt nicht, geht Anlehnung verloren und der Schwung aus der Hinterhand kann nicht entwickelt werden. Dies wiederum führt zu Mängeln in der Geraderichtung. Am Ende ist eine korrekte Versammlung nicht möglich.

    Update 26.04.2016

    Was sind halbe und ganze Paraden? (RA5)

    Halbe Paraden dienen dazu, das Pferd aufmerksam zu machen, das Gangmaß innerhalb einer Gangart zu regulieren und die Haltung und Versammlung zu verbessern.
    Dabei darf eine halbe Parade nicht nur als Zügelhilfe verstanden werden, sie ist vielmehr das Zusammenwirken von Schenkel-, Gewichts- und Zügelhilfen.
    Die geschieht aus einem korrekten, ausbalancierten Sitz und einer gefühlvollen Einwirkung heraus der jeweiligen Situation angepasst und ist kein einmaliger Vorgang, sondern muss immer wieder wiederholt werden. 
    Eine ganze Parade wird durch mehrere halbe Paraden eingeleitet und führt, egal aus welcher Gangart, immer zum Halten. Das Pferd wird für einen kurzen Moment mit Schenkel- und Gewichtshilfen an die anstehende Hand herangetrieben. Ist das Pferd zum Stehen gekommen, muss sofort eine nachgebende Zügelhilfe erfolgen.
    (Quelle: Reiterjournal 5, S.66)

    Warum ist es wichtig, Takt, Phasen und Fußfolge der drei Grundgangarten zu kennen? (RA5)

    Nur wenn man den natürlichen Bewegungsablauf des Pferdes kennt, kann man korrekte Hilfen geben und gezielt Einfluss auf den Bewegungsablauf nehmen. Man kann erkennen, wenn Fehler im Ablauf sind oder ob sogar ein gesundheitliches Problem wie eine Lahmheit besteht.
    Zum Beispiel soll das wechselseitige Treiben im Schritt das jeweilige Hinterbein zum vermehrten Vortreten veranlassen und die dabei weich mit dem natürlichen Kopfnicken des Pferdes mitfedernde Hand das gelassene Schreiten und den Erhalt des Viertakts sichern.
    Im Galopp springt das innere Hinterbein weiter nach vorne als das äußere. Der vermehrt treibende innere Schenkel unterstützt dabei, während der äußere verwahrend am Gurt liegt
    (Quelle: Reiterjournal 5, S.66)

    Gilt die Skala der Ausbildung eigentlich nur für das Dressurreiten oder auch für das Springreiten und Freizeitreiten? (RA4)

    Natürlich ist die Skala der Ausbildung für den Spring- und Freizeitreiter genauso wichtig wie für den Dressurreiter. Das Ziel der gesamten Ausbildung ist immer die Durchlässigkeit. Je durchlässiger ein Pferd ist, umso leichter kann man es durch den Parcour reiten. Wendungen können enger geritten werden, um Zeit zu sparen, und die Hindernisse können präziser angeritten werden, damit kein Fehler passiert. Nur ein geradegerichtetes und in einer gewissen Versammlung gehendes Pferd kann seine Sprungkraft optimal entwickeln. Beim Geländereiten wird das Pferd durch ein vermehrtes Untertreten der Hinterhand und ein Entlasten der Vorderhand trittsicherer, was die Unfallgefahr deutlich verringert. Außerdem kann ein durchlässiges Pferd auch in schwierigen Situationen unter Kontrolle gehalten werden. Dazu kommt die Gesunderhaltung des Pferdes. Nur ein geradegerichtetes Pferd wird gleichmäßig belastet, so dass kein frühzeitiger Verschleiß durch eine einseitige Belastung entsteht.
    (Quelle: Reiterjournal 5, S.66)

    Update: 19.06.2016

     

     

    Was bedeutet "ein Pferd an die Hilfen stellen"? 

    Das Pferd wird beim "an die Hilfen stellen" mit Gewichts- und Schenkelhilfen von hinten nach vorne an ddas Gebiss herangeritten, wobei eine weiche, federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul hergestellt wird. Die Stirn-Nasenlinie bleibt dabei etwas vor der Senkrechten, wobei das Genick der höchste Punkt ist. Das wichtigste Kriterium ist die Losgelassenheit. Das Pferd ist im Rücken frei von Verspannungen, gibt im Genick nach und lässt sich treiben. Dadurch wird das Maul zum Kauen angeregt. Durch die Enspannung der Halsmuskulatur öffnet sich die Ohrspeicheldrüse und das Pferd "schäumt" im Maul.
    (Quelle: Reiterjournal 7, S 69)

    Wie kann man überprüfen, ob das Pferd sicher an den Hilfen steht?

    1. Durch Zügel aus der Hand kauen lassen:
    Unter Beibehaltung von Takt und Tempo dehnt  sich das Pferd dabei vorwärts-abwärts. Die Dehnung sollte unter Beibehaltung des Gleichgewichts soweit erfolgen, dass das Maul sich auf Höhe des Buggelenks befindet. Die Stirn-Nasenlinie bleibt vor der Senkrechten, eine Anlehnung bleibt dabei bestehen.
    (Quelle: Reiterjournal 7, S. 69)


     In welcher Gangart kann man Zügel aus der Hand kauen lassen?

    In jeder Gangart kann das Herauskauen durchgeführt werden. Dabei ist das mehrmalige Zügel aus der Hand kauen lassen über kürzere Strecken wertvoller als ein zu langes andauerndes Verbleiben in Dehnungshaltung.
    (Quelle: Reiterjournal 7; S 69)



    Warum ist das Aufwärmen so wichtig?

    Wie gestalte ich eine Arbeitsstunde mit einem jungen Pferd?


    Die Fragen werden permanent ergänzt. Es lohnt sich also reinzuschauen :)

    Was wurdet ihr vielleicht schon gefragt, was noch nicht hier steht? Über Ergänzungen würde ich mich freuen. :)


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